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Projekt-Planung und -Konzeption

Projekt Planung und Konzeption sind für den Projekterfolg zu wichtig, um sie mal eben fix zu durchlaufen.

Du liest in dem Beitrag:

  • Wie ich früher Projekte angegangen bin und wie ich sie heute plane.
  • Warum ich eine ausführliche Planung wichtig für den Projekterfolg halte.
  • Welche Phasen ich in einer Website-Erstellung durchlaufe.

Warum Projekt-Planung wichtig ist

Seit dem ich selbständig bin, erlebe ich folgende Situation: Ein Unternehmer kontaktiert mich und möchte, dass ich ihn unterstütze bzw. für ihn eine Leistung erbringe. Beispielsweise die Erstellung einer Excel-Vorlage, eine Gründungs-Beratung oder die Erstellung einer Website. In einem kurzen Kennenlern-Gespräch, dem Erfragen der Ziele und einer groben und schnell Pi-mal-Daumen-Planung des Projekts wird man sich einig, dass man zusammen arbeitet, verhandelt einen Preis und die Umsetzung beginnt.

So oder so ähnlich habe ich viele Projekte umgesetzt. Und meistens bin ich damit auch gut gefahren. Klingt ja auch optimal, oder? Ist es jedoch nur bedingt. Die Gefahr ist, dass ich zu schnell Verträge abschließe, deren Leistungen nicht klar definiert sind, da ich mir dafür vor Vertragsabschluss nicht genügend Zeit genommen habe. Es kann passieren, dass der Unternehmer viel mehr erwartet als ich vermute. Das Ergebnis kann sein, dass ich die Leistung nicht zu seiner Zufriedenheit erbringe, weil ich derartiges noch nie gemacht habe oder es nicht so umgesetzt habe, wie es sich der Unternehmer vorstellt, ich länger brauche als benötigt (die Deadline überschreite) oder ich viel mehr Zeit dafür benötige als kalkuliert und sich das Projekt für mich nicht mehr rechnet. All dies kann passieren, wenn ich nicht kläre, was genau Inhalt des Projekts sein wird. Um zur Zufriedenheit des Auftraggebers zu arbeiten, muss ich also wissen, was dieser ganz genau möchte.

Um die Erwartungen und die daraus resultierenden Leistungen klar zu bekommen, muss ich nachfragen. Wieso, weshalb, warum, wie, wer, womit? In einem Erst-Gespräch mit dem Unternehmer habe ich jedoch manchmal die Tendenz, schnell fertig zu werden. Einerseits stelle ich die Zeit für ein Akquise-Gespräch nicht in Rechnung. Andererseits will ich dem Kunde nicht zur Last fallen. Schließlich bin ich da, um ihn zu entlasten – denke ich. Ich neige dazu, das Klären von wichtigen Punkten abzukürzen oder auf später zu verschieben. Ich will es dem Unternehmer ja leicht machen, mich mit dem Projekt zu beauftragen. Je mehr ich dieser Tendenz zu quick and dirty jedoch widerstehe, was mir mittlerweile recht gut gelingt, um so erfolgreicher werden die Projekte. Erfolgreich im Sinne von: Leistung, Zeitrahmen und Budget eingehalten.

So plane ich heute

Vor ein paar Jahre hatte ich ein Schlüsselerlebnis. Eine Ingenieurgesellschaft wollte eine neue Website und wollte mich als Umsetzer / Projektleiter. Ich habe der Firma im Erst-Gespräch keinen Preis und keinen Zeitumfang genannt. Sondern vermittelte dem Geschäftsführer, dass erst nach einer ausführlichen Planung und Konzeption die Leistung und somit Umfang und Preis ermittelt werden kann. Ich skizzierte die Phasen, in denen ich vorgehen werde sowie deren Ziele und Konditionen. Anfangs hatte ich bedenken, da das Projekt somit größer wirkte als es sich der Unternehmer vielleicht anfangs vorgestellt hat und er, bei bewusst werden des Zeitaufwands, das Projekt vielleicht cancelt. Aber das Gegenteil war der Fall. Der Unternehmer war davon begeistert. Einerseits war er es als Ingenieur gewohnt, Projekte in Phasen zu unterteilen und entsprechend abzuarbeiten. Andererseits erfreute er sich an der Übersicht. Er konnte nun erkennen, wie der Fahrplan ist, in welchen Phasen er wie eingebunden ist und an welchen Stellen er aus dem Projekt ohne viel Verlust wieder aussteigen kann.

Der Umstieg von Pi-mal-Daumen auf ausführliche Planung hatte sich für mich bewährt. Heute plane ich Projekte immer ausführlich, zumindest wenn ich Projektleiter bin. Auch wenn ich gelegentlich noch Kunden habe, die eine Planungsphase gerne umgehen möchten bzw. nicht dafür bezahlen möchten.

Beispiel: Website-Projekt-Phasen

In dem folgenden Beispiel zeige ich Dir, in welchen Phasen ich ein Website-Projekt umsetze und wie ausführlich eine „einfache“ Website-Erstellung werden kann. Wenn Du Webdesigner bist oder als Unternehmer gerade mit dem Gedanken spielst, eine Website erstellen zu lassen, hilft Dir dieses Beispiel hoffentlich weiter. Bist Du weder das eine noch das andere, dient Dir das Beispiel eventuell als Inspiration, Deinen eigenen Leistungserbringungsprozess zu überdenken und neu zu strukturieren.

Für die Phasen und deren Inhalt habe ich eine xmind-Datei erstellt, die Du Dir am Ende des Beitrags frei herunterladen kannst. Im folgenden erkläre ich die einzelnen Phasen.

Initialisierungsphase

Die Initialisierungsphase ist das eigentliche Akquise-Gespräch. Es werden die Ziele des Projekts / des Auftrags besprochen und ich lerne den Unternehmer kennen und er mich. So kann ich und der Unternehmer prüfen, ob es „menschlich“ passt und ob wir gemeinsam arbeiten wollen.
Noch im Akquise-Gespräch erkläre ich dem Unternehmer, dass das Projekt in Phasen abläuft und zeige diese grob auf. So bekommen wir einen Geschmack von dem Ablaufplan und dem Umfang. Bei Web-Projekten habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele Unternehmer überrascht sind, was alles zu einer „einfachen“ Website gehört. Am Ende der Phase fällt die Entscheidung, ob wir das Projekt gemeinsam angehen. Go oder No-Go. Den Zeitaufwand stelle ich nicht in Rechnung.

Anfangs kein Werkvertrag – nur Dienstvertrag

Da ich innerhalb der kurzen Initialisierungsphase nicht weiß, wie umfangreich das Projekt wird, biete ich meine Leistung in den ersten Phasen (Planungsphase, Unternehmensdefinitionsphase, Konzeptionsphase) ausschließlich als Dienstvertrag an. Das heißt, der Kunde bezahlt mich nach Zeitaufwand und ich bin kein konkretes Werk schuldig. Dazu verhandel ich mich dem Unternehmer einen Stundensatz. Der Vorteil für mich und den Unternehmer ist, dass jederzeit die Arbeit eingestellt werden kann und nur bereits erbrachte Stunden abgerechnet werden. So kauft der Unternehmer kein komplettes Werk und damit die Katze im Sack, sondern kann meine Leistung und meine Arbeitsweise erst einmal kennen lernen.

Planungsphase

Fällt die Entscheidung für das Go, fahre ich mit der Planungsphase fort.

In dieser Phase plane ich das Projekt und kläre organisatorisches. Hier wird noch nicht konkret am Inhalt gearbeitet.

Folgende Punkte kläre ich bzw. frage ich ab:

  • Was ist das Ziel des Projekts?
    • Woran wird der Erfolg des Projekts gemessen? Ein Projekt ist immer Mittel zum Zweck. Hier versuche ich den eigentlichen Zweck zu erfragen und zu erfühlen. Je besser ich weiß, was der Unternehmer eigentlich bezweckt, um so besser kann ich Lösungsvorschläge machen.
  • Was sind die konkreten Erwartungen an meine Person?
    • Wie sind die Rollen im Projekt verteilt? Ich will wissen, was der Unternehmer von mir erwartet. Soll ich das Projekt leiten, als Assistent dienen oder nur Ideengeber und Brainstorming-Partner sein. Bin ich nicht Projektleiter, möchte ich erfahren, wer dies ist. Dies ist ein besonders wichtiger Punkt, da hier Verantwortlichkeiten geklärt werden. Zwei schlimme Szenarien sind, dass keiner die Verantwortung für das Projekt hat oder sich mehrere dafür verantwortlich fühlen. Die Frage zu stellen, „was erwarten Sie von mir?“ fiel mir anfangs eher schwer, aber diesen Punkt klar zu haben, finde ich enorm hilfreich.
  • In welchen Phasen und Meilensteinen läuft das Projekt ab?
    • Ich plane mit dem Unternehmer die Phasen, in denen wir das Projekt durchlaufen wollen. Jede Phase erhält einen Namen, ein Ziel, die groben Tätigkeiten, die geschätzte Dauer, einen Endtermin. Wichtige Zwischenschritte nennt man Meilensteine. Diese kannst Du berücksichtigen. Beim Hausbau ist dies bspw. wenn der Rohbau fertig gestellt ist. Berücksichtige bei der Zeitplanung eventuell benötigte Ressourcen. Brauchst Du einen Besprechnungsraum, einen Beamer oder einen bestimmten Mitarbeiter, dann achte darauf, dass diese verfügbar sind. Beachte bei Mitarbeitern, dass diese Urlaub haben und krank sein können. Einen einmal gesetzten Endtermin nach hinten zu korrigieren, nimmt Dir Dein Kunden eventuell übel. Da hier noch nicht besprochen wurde, welche Funktionen und Umfang die Website später haben soll, sind die Werte nur grobe Orientierungen.
  • Treffen / Kommunikation:
    • Ich halte mit dem Unternehmer fest, wie oft und wie lange wir uns treffen. Ich bin ein Freund von regelmäßigen Terminen. Bspw. immer Mittwochs von 08:00 bis 12:00. So kann ich die Zeiten blocken und spare mir die Zeit fürs immer wieder neue Termine finden. Gleichzeitig vermittel ich, wann ich nicht zur Verfügung stehe, da ich bspw. verreise. Des weiteren kläre ich, wie im Projekt kommuniziert werden soll. Sind nur wenige Personen betroffen, reichen eventuell Mails und Telefonate. Bei Projekten mit vielen Aufgaben und mehreren Beteiligten setze ich auch gerne PM-Software wie basecamp, freedcamp oder Trello ein. Eine Excel-Vorlage reicht jedoch auch schon häufig.
  • Abrechnung / Verträge / Fördermittelberatung:
    • Ich kläre mit dem Unternehmer, wann ich meine Leistungen abrechne. Bspw. nach Abschluss der einzelnen Phasen oder Monatsweise / Quartalsweise. Ist dies und der Stundensatz klar, erstelle ich gleich den Dienstvertrag.
    • Bei einigen Projekten prüfe ich, ob für das Vorhaben Fördermittel zur Verfügung stehen. Bei Unternehmensberatung und Gründercoaching ist dies der Fall. Entsprechend plane ich die Fördermittelbeschaffung oder hole mir unter Umständen einen auf Fördermittel spezialisierten Partner ins Boot.
  • Dokumentation / Berichtswesen:
    • Ich kläre mit dem Unternehmer, wie die Dokumentation erfolgen soll. Reicht das Abfotografieren von Flipcharts und Whiteboards oder sollen die Ergebnisse der Sitzungen digital oder sogar in bestimmten Formaten festgehalten werden. Abhängig vom Umfang und abhängig davon, wer dies macht, muss ich den Zeitaufwand später in der Werksvertrags-Kalkulation berücksichtigen. Des weiteren kläre ich hier, wie die Daten ausgetauscht werden. Reicht ein gemeinsames Cloud-Laufwerk wie Dropbox?

Unternehmensdefintionsphase

Wenn ich dem Unternehmer dabei helfe, seine Leistung und sein Alleinstellungsmerkmal über eine Website zu kommunizieren, muss sich der Unternehmer erstmal seiner Alleinstellung bewusst sein. Abhängig davon wie viel „Unternehmer“ im Selbständigen steckt, kann diese Phase übersprungen werden oder auch gleich mal den Projektrahmen „sprengen“ und ein eigenes Projekt darstellen. In dieser Phase bin ich mehr Unternehmercoach und Berater als Projektleiter. In diese Phase arbeite ich auch gerne mit Everest-Akademie zusammen, die spezielle dafür einen Missions-Workshop anbieten.

Grundsätzlich sollte sich jeder Unternehmer meiner Meinung nach über folgende Punkte bewusst sein:

  • Was sind meine relativen Stärken? Was kann ich besser als meine Konkurrenz?
  • Was ist der Bedarf meiner Kunden? Was ist das Problem, das mein Kunde wirklich lösen will? Was ist der Bedarf hinter dem Bedarf? Der Kunde kauft kein Auto, er kauft Mobilität.
  • Was sind meine Kunden? Nein, es sind nicht alle Menschen Deine Kunden. Fokus ist hier das A und O. Erstelle ein Profil von Deinem Musterkunden.
  • Wie setze ich meine Stärken ein, um das Problem des Kunden zu lösen? Was sind meine Leistungen? Was ist der Mehrwert, den ich schaffe?
  • Wie ist mein Produktportfolio? Welche Produkte tragen zu wie viel Prozent zu Umsatz / Gewinn bei? Welche Leistungen möchte ich fördern / runterfahren?
  • Wie ist der Business-Case? Wie ist mein Leistungserbringungsprozess und wie kann eine Website dabei helfen, diesen Prozess zu verbessern?
  • Wie ist mein Umfeld? Welche Interessengruppen hat mein Business? Partner, Konkurrenten, Kunden, Lieferanten, Bürger, Staat, Umwelt, Natur.
  • Welche Chancen und Risiken bringt mein Business strategisch mit sich? Wie verändert sich Umwelt, Technik, Konkurrenz? Was sind Mega-Trends? Bspw.: demografischer Wandel, Digitalisierung.
  • Welche Strategie will ich mit meinem Unternehmen fahren? Der günstigste, die beste Qualität, der Nischen-Besetzer? Wo sehe ich mein Unternehmen in 5 Jahren?

Konzeptionsphase

Nach der Initiatlisierungs- und Planungsphase und evtl. der Unternehmensdefintionsphase setze ich mit der Konzeptionsphase fort.

In dieser Phase wird das eigentliche Werk beschrieben. Bei einer Website wird ein Website-Konzept erstellt, aus welchem hervorgeht, was die Website am Ende können muss.

Folgende Punkte kläre ich in dieser Phase:

  • Domainberatung:
    • Welche Domain soll verwendet werden. Mit .de oder .com am Ende. Was lohnt sich aus Gründer der Suchmaschinenoptimierung?
  • Content / Seiten:
    • Welcher Content (Inhalt) soll auf die Website? Ich plane Anfangs keine konkreten einzelnen Seiten, sondern erst den Content. Mehrere Contentabschnitte können auch auf eine Seite. Mancher Content ist so lang, dass er unterteilt werden muss. Früher habe ich erst die Seiten geplant, aber diese beinhalteten manchmal am Ende kaum Text, was meistens unschön aussieht. Typischer Content ist: Leistung, Firmenphilosophie (Über uns), Kontakt, Referenzen, Karriere (Jobs), News, Download- / Kundenbereich
  • Contenterstellung:
    • Das finale Schreiben der Texte und das Recherchieren und Bearbeiten von Bildern erfolgt erst in der nächsten Phase. Jedoch kläre ich in der Konzeptions-Phase, wer für die Erstellung zuständig ist. Ich oder der Unternehmer. Bin ich für Texte zuständig, hole ich mir unter Umständen einen professionellen Texter an Bord. Bei Bildern entsprechend Grafiker.
  • Kontaktmöglichkeit / Anfahrt:
    • Reicht die Angabe der Mailadresse oder soll ein Kontaktformular auf die Website? Wenn Kontaktformular, dann die genauen Felder festhalten.
    • Soll eine Anfahrtsskizze auf die Website oder ein Routenplaner? Wenn ja, welche Techniken mit Vor- und Nachteilen stehen zur Verfügung?
  • Querverlinkung / Userführung:
    • Sind Content und die Seiten klar, überlege ich mir mit dem Kunden eine kluge Verlinkung innerhalb der Website. Dabei stelle ich mir die Frage, wie ich möchte, dass sich später der Websitebesucher durch die Seite navigiert. Wie will ich ihn lenken?
  • Features:
    • Welche Funktionen soll die Website haben? Bspw. Shop, Forum, Blog, geschützten Kunden-Bereich.
  • Social-Media:
    • Welche Social-Media-Kanäle sollen im Zuge der Websiteerstellung mit angelegt werden und wie soll von der Website darauf verlinkt werden bzw. wie sollen die News aus den SM-Kanälen auf der Website automatisch ausgegeben werden.
  • Mobile Geräte:
    • Wie soll die Website auf mobilen Geräten aussehen und welche Technik soll zum Einsatz kommen? Soll die komplette Website erscheinen oder nur Teile davon?
  • Tracking:
    • Sollen die Besucher erfasst und ausgewertet werden? Wie viele Besucher haben welchen Seite aufgerufen? Wo kommen die Besucher her; von Suchmaschinen oder anderen Websites? Sollen die Statistiken automatisch per Mail in einem bestimmen Intervall zugestellt werden? Welche Tools kommen in Frage; Google Analytics oder Piwik?
  • Informationsverwertung:
    • Sollen die Informationen auf der Website durch den Kunden weiterverwertet werden können? Bspw. als PDF-Download. Wenn ja, soll diese PDF-Generierung wie die Druckfunktion funktionieren oder soll ein spezieller Druck-Style entwickelt werden? Sollen die Informationen via Social-Medie geteilt werden können?
  • Sitemap:
    • Wird eine sitemap benötigt? Bspw. für die Tracking-Tools. Soll diese auch für den Besucher sichtbar sein und auf der Website ausgegeben werden?
  • Impressum + Datenschutz:
    • Beide sind ein must-have. Wer erstellt diese und welche Informationen müssen rein? Soll / darf der Webdesigner im Impressum erscheinen?
  • Mailadressen:
    • Welche Mailadressen sollen angelegt werden und wie ist der Aufbau? Vorname.Zuname@… oder Abteilung@… Sollen Weiterleitungen oder Autoresponder angelegt werden?
  • Newsletter:
    • Soll es auf der Website die Möglichkeit geben, sich in einen Newsletter einzutragen? Wenn ja, welche Tools mit Vor- und Nachteilen stehen zur Auswahl. Bspw. klick-tipp oder mailchimp.
  • Pflege / Wartung:
    • Wer wird nach Fertigstellung die Website pflegen / betreuen / Inhalte einstellen?
  • Suchmaschinenoptimierung:
    • Soll die Website für Suchmaschinen wie Google optimiert werden? Wenn ja, in welchem Ausmaß? Hier erkläre ich dem Kunden grundsätzlich die Funktionsweise von Suchmaschinen und deren Index sowie den Unterschied zwischen Onpage- und Offpage-Optimierung und welche Maßnahmen ergriffen werden sollen.
  • Zugangsdaten:
    • Sollte bereits eine Website oder ein Server bestehen, dann kläre ich hier, wie bzw. von wem ich die Zugangsdaten erhalte.
  • Corporate Design:
    • Gibt es bereits ein Corporate Design (Logo, Schriftarten, Farben, Slogans). Wenn ja, liegt dieses in entsprechender Qualität vor? Wenn nein, muss geklärt werden, ob dieses nachgeliefert wird oder gleich mit erstellt werden soll.
  • System:
    • Wenn alle Anforderungen an die Website bekannt sind, wird sich für ein System entschieden. Soll die Website in PHP und HTML „hart gecoded“ werden oder soll ein CMS wie WordPress, Typo3 oder kirby zum Einsatz kommen.

Ist diese Phase abgeschlossen, rechne ich meistens meinen Dienst nach Stunden ab. Jetzt steht das Konzept. Mit diesem kann der Unternehmer mich und meine Partner oder einen Dritten mit der Umsetzung beauftragen. Dafür kann nun ein Werksvertrag erstellt werden.

Umsetzungsphase

Steht das Konzept, geht es an die Umsetzung.

Contenterstellung

Die Umsetzung beginnt mit dem Erstellen des Contents. Texte werde grob strukturiert, fein geschrieben und korrektur gelesen. Bilder werden recherchiert und bearbeitet. Videos, Audiofiles und andere notwendige Dokumente wie PDFs für den Download werden erstellt.

Dies ist eine heikle Phase in Website-Projekten, da sich Unternehmer für diese Arbeit Zeit freischaufeln müssen, welche eigentlich im operativen Geschäft notwendig ist. Gab es keine ausführliche Unternehemensdefintionsphase stellen sich die Unternehmer spätestens hier die relevanten Fragen nach relativen Stärken, Mehrwert und Co. Gab es eine gute Unternehmensdefintionsphase, kann man den Zeitaufwand für Contenterstellung durch Outsourcen an professionelle Werbe-Texter minimieren.

Design-Phase

Steht der Content, geht es ans Design. Erst dann und nicht umgedreht. Design ist Mittel zum Zweck. Es soll den Content ins rechte Licht rücken. Ist der Content nicht klar, kann das Design nicht „dienen“.

Ich finde, dass sich die Design-Phase in 2 Schritten bewährt hat. Grob und Fein.

Grob-Design

Im Grob-Design wird die grundsätzliche Anordnung der Elemente auf der Website geklärt. Wo ist die Hauptnavigation? Gibt es eine Unternavigation, wenn ja wo? Wo kommen Bilder hin? Wie ist der Footer aufgebaut? Wie sollen die Textelemente angeordnet sein? Hat die Website 1 Spalte, 2 Spalten oder 3? Sind alle gleich breit?

Für diese Arbeit gibt es sogenannte Mockup-Tools, welche am Ende einen Click-Dummy, eine Art Prototyp der Website veröffentlichen. Und man kann sich schon mal gefühlt durchklicken. Farben, Schriftarten und Feintuning spielen hier noch keine Rolle. Diese Arbeit gebe ich gerne Mario weiter, meinem Bürokollegen und langjährigen Partner.

Fein-Design

Steht das Mockup, kann dieses dem Designer übergeben werden. Dieser passt nun Farben, Schriftarten, Abstände der Elemente und andere Feinabstimmungen an das Unternehmensbild (Corporte Design / CD) an. Gibt es noch kein CD, kann in diesem Atemzug gleich eins entwickelt werden. Das Feindesign läuft erfahrungsgemäß iterativ über mehrere Runden mit verschiedenen Vorschlägen und kleinen Anpassungen. Hier setze ich auf externe Grafiker.

Produktion

Steht Konzept, Content und Design geht es an die Produktion.

  • Der Server wird gebucht und die Domain registriert.
  • Mail-Adressen und Mail-Konten werden angelegt.
  • Das System wird installiert, programmiert und konfiguriert.
  • Design wird implementiert.
  • Alle Seiten werden angelegt und mit Content gefüllt.
  • Features werden installiert und konfiguriert.

In dieser Phase arbeitet der Web-Programmierer größtenteils alleine.

Korrektur-Phase

Nach der Produktionsphase scheint die Website fertig zu sein. Nun folgen Tests und Korrekturen durch mich, den Programmierer, den Unternehmer und optimalerweise durch einen unbefangenen Dritten.

Die Website wird nun auf folgendes getestet und bei Bedarf korrigiert:

  • Browserkompatibilität
  • Darstellung auf mobilen Endgeräten
  • inhaltlische Richtigkeit und Logik
  • Funktionalität alle Links und Querverweise
  • Funktionalität aller Features (Foren, Shops, Formulare)

Go-Live-Phase

Ist die Korrektur-Phase abgeschlossen, geht die Website online. Definitiv ein Meilenstein ;)

Neben dem „live schalten“ veranlasse ich in dieser Phase noch folgendes:

  • Schulung der Mitarbeiter in allen System, die diese später selbständig bedienen werden (Hosting, Mails, CMS, Newslettertools, Foren, Shops, …)
  • Backup der Website
  • Einrichten der Tracking-Tools und eventuell anderer Services wie Google-Webmaster-Tools

Projektabschluss

Die Website ist nun fertig online. Nun geht es darum, dass Projekt abzuschließen.

In dieser Phase mache ich folgendes bzw. kannst Du folgendes machen.

  • Produktabnahme:
    • Dies mache ich eher halbherzig. Da habe ich noch Verbesserungspotential. Die Produktabnahme ist eine schriftlich Bestätigung, dass das Werk geliefert und vom Kunden abgenommen wurde. So kannst Du nachweisen, dass Du Deine Pflicht getan hast. Ähnlich, wie wenn Du beim Postmann unterschreibst, dass Du das Paket entgegengenommen hast.
  • Erfahrungssicherung:
    • Ich frage mich und den Kunden am Ende des Projekts immer, was besonders gut lief und was hätte besser laufen können. Durch dieses bewusste Reflektieren und das Feedback vom Kunden kann ich dazu lernen und das nächste Projekt besser machen. Auch bei kleinen Aufträgen frage ich immer nach Feedback. Oftmals gefallen dem Kunden Sachen, die für mich völlig normal sind. Probiere es mal aus. Sehr wichtig!
  • Kundenzufriedenheit:
    • Wenn mein Kunde begeistert ist und dies in der Erfahrungssicherung zum Ausdruck bringt, greife ich seine Worte auf und frage, ob ich daraus eine Kundenstimme / Referenz für meine Website und Unterlagen machen darf. Natürlich nicht bei jedem Kunden, aber bei besonders tollen und repräsentativen Projekten.
  • Projektauflösung:
    • Ich löse alle geschaffenen Projektstrukturen auf. Ordern und Datein (im Cloud-Ordner, in der PM-Software oder physisch) werden archiviert und / oder zurück gegeben. Ich archiviere die Dateien und Ordner auf meinem Rechner. Bei mir bisher nicht relevant, aber vielleicht bei Dir: Mitarbeiter und andere Ressourcen (Räume, Ausstattung) werden zurückgeführt.
  • Rechnungslegung / Fördermittel:
    • Ich rechne das Projekt mit meinem Kunden ab und fordere alle Partner auf, mir ihre Leistungen in Rechnung zu stellen. Wurden Fördermittel beantragt, werden diese abgerechnet.
  • Nachkalkulation:
    • Ich betrachte, wie viel Zeit und Geld ich für die Umsetzung aufbringen musste und wie viel Geld ich eingenommen habe und kalkuliere, wie viel Geld ich insgesamt und pro Stunde verdient habe. Und ich betrachte, in welchen Aufgaben und Phasen es zu Abweichungen kam und warum, um beim nächsten Projekt realistischer zu kalkulieren (hierzu folgt voraussichtlich im nächsten Beitrag eine Excel-Vorlage zur Projektkalkulation)
  • Abschlussfeier:
    • Bei großen oder längeren Projekten gehe ich gerne mal mit dem Kunden und meinen Partnern zum erfolgreichen Projekt-Abschluss Mittag essen.
  • Folge-Vertrag: Das Projekt ist tot. Es lebe die Wartung. Nach Abschluss des eigentlichen Projekts betrachte ich mit dem Kunden, wie es nun weiter geht und ob weitere Leistungen notwendig sind. Bei Webprojekten betrachte ich meistens folgendes:
    • Updates: Soll die Website regelmäßig aktualisiert werden? CMS-Systeme wie bspw. WordPress bringen mehrmals jährlich Updates heraus. Aus Sicherheitsgründen sollte hier regelmäßig ein Update mitgenommen werden.
    • Backup: Sollen regelmäßig oder nach jeder Aktualisierung Sicherungskopien von der Website gemacht werden?
    • Intervall: In welchem Intervall sollen die Updates / Backups erfolgen?
    • Aktualisierungen: Wird der Content durch den Programmierer aktualisiert oder durch den Kunden?
    • Konditionen: Wie oft und zu welchem Stundensatz bzw. zu welcher Pauschale wird abgerechnet?
    • Externe Tools: Werden externe Tools wie Tracking-Tools und Google-Webmaster-Tools vom Unternehmer gepflegt?
    • Vermarktung: Benötigt der Unternehmer Unterstützung bei der Vermarktung der Website. Beispielsweise bei Suchmaschinenwerbung, facebook-Werbung, Eintragung in Branchenbücher wie Google My Business.

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