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Gesetz der Massenproduktion: am Beispiel erklärt + Excel-Vorlage

In diesem Artikel erkläre ich Ihnen das für Sie als Unternehmer so wichtige Gesetz der Massenproduktion (Englisch: economies of large scale).

Sie lernen auf die Schnelle die wichtigen Begriffe kennen und sehen sofort am praktischen Beispiel eines Restaurants die Auswirkungen des Gesetzes.

Am Ende können Sie sich die kostenlose Excel-Vorlage-Gesetz-der-Massenproduktion herunterladen und dort Ihre neuen Kenntnisse mit Ihren eigenen Zahlen anwenden. Los gehts:

Das Gesetz der Massenproduktion besagt: Mit steigender Produktionsmenge sinken die Kosten pro produzierter Einheit.

Wie kann das sein? Um die Logik des Gesetzes zu durchdringen, müssen Sie die folgenden 4 Kosten-Begriffe kennen.

Variable Kosten:

Variable Kosten sind Kosten, die abhängig davon sind, wie viele Einheiten Sie produzieren.

In einem Restaurant sind dies bspw. Kosten für Zutaten. Je mehr Speisen das Restaurant verkauft, um so höher sind die Kosten für Zutaten.

Fixe Kosten:

Fixe Kosten sind Kosten, die unabhängig davon sind, wie viele Einheiten Sie produzieren.

In einem Restaurant sind dies bspw. Kosten für Raum-Miete, PKW-Leasing-Gebühren oder die Handy-Flat. Diese Kosten sind jeden Monat gleich, egal ob viele oder wenige Speisen verkauft werden.

Gesamtkosten:

Die Gesamtkosten ergeben sich, wenn Sie Ihre fixen und variablen Kosten zusammenrechnen.

Stückkosten:

Um nun die Kosten für eine produzierte Einheit zu erhalten, teilen Sie Ihre Gesamtkosten durch die Menge der produzierten Einheiten. Dies bedeutet, dass Stückkosten immer einen Anteil variabler und fixer Kosten enthalten.

Da Sie jetzt die Begriffe kennen, können Sie sich das folgende Beispiel anschauen.

Zahlenbeispiel Restaurant

Das Standard-Gericht in einem Restaurant enthält Zutaten in Höhe von 2 €.

Das Restaurant hat darüber hinaus folgende Kosten pro Monat:

  • Miete: 1.000 €
  • PKW-Leasing: 300 €
  • Handy-Flat: 20 €

Im Monat Januar stellt das Restaurant 1.000 Speisen her.
Im Monat Februar stellt das Restaurant 2.000 Speisen her.

In der folgenden Tabelle (Download weiter unten) werden die verschiedenen Kosten ausgerechnet. Um eine größere Grafik zu öffnen, klicken Sie auf das Bild.

Gesetz der Massenproduktion

Die Erläuterung

Im Monat Januar entstehen 2.000 € Variable Kosten (2 € * 1.000 Speisen).
Dazu kommen 1.320 fixe Kosten.
Dies ergibt in Summe Gesamtkosten in Höhe von 3.320 €.
Teilt man die Gesamtkosten (3.320 €) durch die 1.000 Speisen ergeben sich Stückkosten von 3,32 €.

Im Monat Februar entstehen 4.000 € Variable Kosten (2 € * 2.000 Speisen).
Dazu kommen 1.320 fixe Kosten.
Dies ergibt in Summe Gesamtkosten in Höhe von 5.320 €.
Teilt man die Gesamtkosten (5.320 €) durch die 2.000 Speisen ergeben sich Stückkosten von 2,66 €.

Die Kosten pro produzierter Speise sind in Monat Februar (2,66 €) niedriger als im Januar (3,32 €). Dies bedeutet, dass das Restaurant dieselbe Speise günstiger anbieten kann, nur weil es mehr davon hergestellt hat, obwohl die fixen Kosten und die Kosten für die Zutaten pro Speise gleich geblieben sind. Dies ist der Fall, weil die fixen Kosten auf mehr produzierte Einheiten verteilt werden können. Eine hohe Auslastung ist für das Restaurant also enorm wichtig. Wenn es das Restaurant schafft, noch mehr herzustellen und zu verkaufen, dann sinkt der Preis entsprechend noch mehr. Jedoch nie unter 2 € pro Speise.

Wie Sie sehen, hat sich das Gesetz der Massenproduktion bewahrheitet:
Mit steigender Produktionsmenge sinken die Kosten pro produzierter Einheit.

Dieser Effekt erklärt, warum eine hohe Produktionsmenge nicht nur für das Restaurant, sondern allgemein für Firmen mit einem hohen Fix-Kosten-Anteil so wichtig ist. Ein Automobilhersteller bspw. kann im 3-Schicht-System mehr Autos produzieren als im 1-Schicht-System. Nur so können die fixen Kosten (Gehälter, Zinsen, Miete, Maschinenabschreibungen) auf mehr Autos umgelegt werden. Eine hohe Auslastung ist also für günstige Autos enorm wichtig.

Wie können Sie Ihr Business nun mit diesem Wissen verändern?

Nehmen Sie Ihre Betriebsunterlagen her und arbeiten Sie genau durch, welche Ihrer Kosten Fixe und Variable sind.

Laden Sie die Excel-Vorlage-Gesetzt-der-Massenproduktion herunter, tragen Sie Ihre Kosten und Ihre übliche Produktionsmenge dort ein. Experimentieren Sie mit der Produktionsmenge und bekommen Sie ein Gefühl dafür, wie sich die Stückkosten entsprechend verändern.

Vielleicht klingt der Begriff Produktionsmenge für Sie etwas nach einem produzierenden Betrieb. Doch jedes Unternehmen hat eine Produktionsmenge. Auch ihr Unternehmen. Beim Berater und Handwerker sind es bspw. die verkauften Stunden. Beim Vermieter sind es die Stunden, Tage oder Wochen, die ein Stück vermietet wird. Beim Reisebus sind es Sitzplätze.

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P.S. Entdeckt wurde das Gesetz von Karl Bücher

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