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Maßnahmen gegen Datenverlust

Die besten Rechnungswesen-Tools und Excel-Vorlagen nützen Dir nichts, wenn Du sie nicht gegen Datenverlust schützt. Die folgenden 6 Maßnahmen helfen Dir, Datenverlust vorzubeugen.

Software stets aktuell halten

Software, insbesondere Betriebssysteme, aber auch Browser und Browsererweiterungern, weisen regelmäßig neu entdeckte Schwachstellen auf. Diese Schwachstellen können Angreifer nutzen, um bspw. Deine Daten zu stehlen, Schnüffel-Software auf Deinem Rechner zu installlieren oder um Dich komplett auszusperren. Es ist deshalb unverzichtbar, Deine Software auf dem aktuellen Stand zu halten. Microsoft, Apple und andere Anbieter verfügen über eine automatische Updatefunktion. Diese solltest Du nicht ausschalten. Installiere regelmäßig die „Sicherheits-Updates“, „Patches“ und „Service Packs“ der Hersteller, um Schwachstellen zu beseitigen.

Um zu prüfen, ob Dein Windows aktuell ist, drücke die „Windows-Taste“, gebe „Windows Update“ ein und bestätige mit Enter. Die nun erscheinende Übersicht zeigt an, ob entsprechende Updates verfügbar sind.

Daten Regelmäßig sichern

Eine regelmäßige Sicherung („Backup“) essentieller Daten schützt vor Datenverlust. Die Auswahl der zu sichernden Daten sowie die Häufigkeit der Sicherung spielen hierbei eine wichtige Rolle. Einzelne Dateien und Ordner lassen sich ebenso sichern, wie ein Image des gesamten Rechners. Im Idealfall auf ein externes Speichermedium, welches an einem sicheren Ort verwahrt wird. Wenn bei einem Brand der Rechner und das Backup vernichtet wird, hast Du kein Backup mehr.

Einige Hersteller bieten auch Cloudlösungen an, um eine ortsunabhängige Wiederherstellung zu ermöglichen.

Ein renommierter Anbieter von Backup-Software ist bspw. Acronis.

Anti-Viren-Software verwenden

Ein aktuelle Anti-Viren-Software gehört zum Basisschutz eines jeden Computers. Achte darauf, dass diese aktiviert ist und auf dem aktuellen Stand gehalten wird. Idealerweise sollte eine „Security Suite“ verwendet werden, da hier eine Firewall bereits integriert ist.

Sollte die verwendete Anti-Viren-Software keine eigene Firewall integriert haben, so ist es wichtig, dass die ins Betriebssystem integrierte-Firewall aktiviert ist.

Anbei eine paar bekannte Hersteller:

Eine Übersicht über die Leistungsergebnisse und Features verschiedenster Schutzprogramme findest Du unter: www.av-test.org.

Vorsicht bei unbekannten E-Mail-Anhängen

Ein Großteil von schädlicher Software (Malware) wie Viren, Würmer oder Trojaner verbreitet sich per E-Mail. Es ist daher wichtig, nicht leichtfertig E-Mail-Anhänge von unbekannten Absendern zu öffnen.

Du kannst wie folgt vorgehen:

  • Überprüfe die Absenderadresse
  • Öffne keine Anhänge – ganz gleich, ob es sich hierbei um Dokumente oder Bilder handelt
  • Klicke keine Links in der E-Mail an
  • Antwortekeinesfalls auf die E-Mail
  • Definiere die E-Mail als Spam und verschiebe sie in den hierfür vorgesehenen Ordner.

Daten durch Verschlüsselung schützen

Vertrauliche Daten sind gegen einen unberechtigten Zugriff durch Dritte am besten mit Verschlüsselung geschützt. Ein Laptop bleibt schnell mal liegen und wechselt unfreiwillig den Besitzer.

Wichtig hierbei ist, die Passwörter für verschlüsselte Daten sicher zu hinterlegen. Gehen diese verloren, sind die Daten für Sie unbrauchbar. Geeignet für diese Zwecke ist beispielsweise VeraCrypt (kostenlos) oder Boxcryptor (Basisversion kostenlos).

Passwörter

Du nutzt im Alltag viele Programme, Websites und Nutzerkonten, für die Du ein Passwort benötigst. Damit Deine persönlichen Daten geschützt sind, sollte es ein sicheres Passwort sein. Denn oftmals nutzen wir Passwörter, die wir für sicher halten, es aber eigentlich gar nicht sind.

Tipps für ein starkes Passwort

Wenn Du ein neues Passwort festlegen musst, beachte die folgenden Punkte.

  • Verwende mindestens 10 Zeichen, besser sind 12 oder mehr. Je länger das Passwort, um so schwerer zu knacken.
  • Nutze Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Je abwechslungsreicher, um so besser.
  • Vermeide es, zweimal das gleiche Zeichen hintereinander zu verwenden.
  • Die Reihenfolge der Zeichen sollte zufällig gewählt sein. Tastaturmuster sind nicht zufällig und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass Dein Passwort geknackt wird.
  • Trivialpasswörter wie Namen, Geburtstage oder Wörter, die in Wörterbüchern stehen sind nicht ratsam und sollten nicht verwendet werden.
  • Ändere voreingestellte Passwörter sofort.
  • Hast Du den Verdacht, dass Dein Passwort in die falschen Hände geraten ist, ändere es sofort. Um auf Nummer sicher zu gehen, vergibst Du am besten direkt für alle Programme und Nutzerkonten neue Passwörter.

Wenn Du all diese Tipps beherzigst, kommt ein ziemlich kompliziertes Passwort dabei raus. Da Du Deine Passwörter nicht notieren solltest, empfehle ich Dir eine Passphrase. Das ist so etwas Ähnliches wie ein Merksatz. Du denkst Dir einen Satz aus, den Du dir gut merken kannst und erstellst auf seiner Basis ein Passwort.

Dafür bildest Du einfach einen Satz aus mehreren Wörtern und nutzt diesen als Passwort. So eine Passphrase könnte beispielsweise lauten:

Ichessegernenudelnfrischesgemüsepizza

Schon hast Du ein Passwort mit 37 Zeichen, welches relativ schwer zu knacken ist. Du kannst es noch durch Sonderzeichen, Zahlen und “falschen” Buchstaben ausschmücken. Dafür kannst Du z. B ein g durch eine 9 tauschen, ein a durch ein @ oder ein i durch ein !. Dann wäre das Passwort:

!chesse9ernenudelnfr!sches9emüsepizz@

Warum Du für jede Seite ein eigenes Passwort verwenden solltest

Wir müssen uns eine große Zahl an Passwörtern merken. Oftmals nutzen wir dann ein Passwort für mehrere oder sogar alle Seiten.

Stell Dir folgendes vor:

Einer Deiner Accounts wird gehackt und der Angreifer kennt Dein universelles Passwort. Nun kann er sich in alle anderen Accounts von Dir einloggen. Ins Mail-Programm, Online-Banking, Online-Shops und Dating-Apps und kann dort völlig frei agieren, einkaufen und Einstellungen ändern. Ein Super-GAU mit unangenehmen Folgen.

Wenn Du mehr als zehn Passwörter hast, musst Du diese irgendwie verwalten. Eine Option ist ein Passwort-Manager. Du tippst alle Passwörter in eine gesicherte Datenbank ein und rufst sie mit einem Master-Passwort auf. Dann musst Du Dir nur noch das Master-Passwort merken.

KeePassXC ist meine erste Empfehlung. Bei dem OpenSource-Projekt wird die Datenbank mit Deinen Passwörtern als Datei auf Deiner eigenen Festplatte gespeichert. Die Software ist konstenlos.

Eine Alterantive ist Lastpass, bei der die Passwörter auf dem Server des Anbieters gespeichert werden. Dies hat den Vorteil, dass Du immer und von überall aus darauf zugreifen kannst. Großer Nachteil: Deine Passwörter liegen auf dem Rechner anderer. Davon rate ich mittlerweile ab.

Wenn Du noch mehr über Passwörter erfahren möchtest, schau einmal bei kuketz-blog.de oder privacytutor.de vorbei.

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4 Kommentare

  • Eine prima Zusammenstellung der wichtigsten Punkte auf die man achten sollte.

    Insbesondere beim Thema Passwort Sicherheit werde ich für mich persönlich wohl noch an einigen Stellen etwas nachbessern.

    Danke Pierre.

  • Hallo Pierre,

    Danke für den Hinweis, regelmäßig die Software zu aktualisieren.
    Hab auch schon zweimal die Vorlage gekauft, weil sich Daten in Luft aufgelöst haben?
    Jetzt, beim dritten mal ( die Excel Vorlage blieb), sichere ich alles auf ’nen Stick. Ich hoffe, ich bleibe konsequent.

    Viele Grüße
    Kerstin

  • Ein paar kleine Ergänzungen dazu:

    1. Gefordertes Lösegeld nicht mehr zahlen. Hat zwar in 2016 noch tw. funktioniert, aber WannaCry ist z.B. so schnell und damit schlampig programmiert, dass die Freischaltungsunktion nicht mehr funktioniert
    2. Mehrere Datensicherungen erstellen – Ransomware wird zunehmend mit Ausführungsdatum programmiert, wird also möglicherweise erst Wochen nach Download aktiv. Wenn man Pech hat, ist der Schadecode schon „mitgesichert“. Bei wirklich wichtigen Daten daher Sicherungen in verschiedenen Stufen, also Wochen-, Monats, Quartals- und Jahressicherung. Natürlich macht das nur Sinn, wenn die auf verschiedenen Datenträgern sind.
    3. Datenträger mit gesicherten Daten natürlich nicht an einen verseuchten Rechnern anschließen.
    4. Markt für Antivirus-Software genau beobachten. Anti-Malware-Programme erkennen nur bekannten Schadcode, dessen Entwicklung exponentiell schneller wird, also tw. 10.000-fach verbreitet ist, bevor er erkannt wird. Anti-Malware-Programme werden demnächst zusätzlich auch darauf setzen, beginnende Verschlüsselungsprozesse festzustellen und möglichst zu stoppen. Die nächsten Wochen und Monate werden zeigen, wer das am besten kann.

    Die Frage ist nicht mehr, ob auch mir mal betroffen seid sondern nur noch, wann es euch erwischt. 1/4 der Unternehmen, mit denen ich zusammenarbeite, hat es in den letzten 9 Monaten mehr oder weniger heftig erwischt!

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